Die Evolution vom Client Lifecycle Management zum Unified Endpoint Management
Vor gar nicht allzu langer Zeit, nämlich Anfang dieses Jahrtausends, sprachen IT-Administratoren noch von Client Lifecycle Management (CLM). Auch Begrifflichkeiten wie System Management bzw. Desktop Management fielen, wenn es um die IT-Umgebung und Geräte der Endnutzer ging. Hinsichtlich Endpoints stand einst die Zähmung der Windows-Rechner vorrangig – wenn nicht sogar ausschließlich – im Fokus der Admins und damit auch der Tool-Hersteller.
In dieser Zeit sind umfassende Suiten herangewachsen, die den kompletten Lebenszyklus von Windows-Geräten, d. h. von der Bereitstellung über die Pflege bis hin zur Außerbetriebnahme, begleitet und kontrolliert haben. War ursprünglich die funktionale Ausstattung per Automatisierung das Hauptthema, so wurde nach und nach die Absicherung der Geräte gegen Schwachstellen und mögliche Angriffe immer wichtiger.
Aber die Welt hat sich rasant weitergedreht und wir durften die „Neuerfindung“ der Mobiltelefone erleben, was uns Smartphones und Tablets bescherte. Es dauerte nicht lange, bis im Zuge der sogenannten Consumerization of IT diese privaten Geräte ins Business übernommen wurden und ältere Mobilgeräte verdrängten. Daraus entstand der Bedarf nach neuen Management Tools, für eben diese Smart Devices. Diese waren anfangs in puncto Verwaltbarkeit jedoch alles andere als „smart“. Dies hat sich im Laufe des vergangenen Jahrzehnts massiv verändert: Die Hersteller der Geräte bzw. Plattformen (iOS und Android) haben vielfältige Managementschnittstellen hinzugefügt und so entstand Mobile Device Management (MDM), das sich weiterentwickelte zum Enterprise Mobility Management (EMM), indem neben den Geräten (Devices) deren Apps und Content mit in die Verwaltung einbezogen wurden.
So weit, so gut: Nun gab es also spezielle Tools für die klassischen Geräte (v. a. mit Windows, später auch Macs) und die Mobilgeräte, die mittlerweile vorwiegend auf Android und iOS laufen. Diese Spezialisierung bescherte zwar vielseitige Funktionen, machte aber dem einzelnen Admin, dessen Verantwortung im Management aller Endgeräte seiner Nutzer liegt, das Leben schwer. Denn dieser musste sich einerseits in verschiedene (meist komplexe) Tools einarbeiten, fand aber andererseits keinen gemeinsamen Blick – in Form geeigneter Auflistungen oder Dashboards – für alle Geräte der Endbenutzer. Unpraktisch!
Der nächste Evolutionsschritt war geprägt von der Konvergenz von Hardware, Software und Management Paradigmen. Es lief und läuft also alles mehr und mehr zusammen: Die Smartphones wurden immer leistungsfähiger und smarter, was sie immer ähnlicher zu klassischen Windows-Geräten machte. Auf der anderen Seite wurden die Rechner zunehmend mobiler, d. h. den Desktops folgten die Notebooks, die mittlerweile zu hybriden Geräteformen mutieren und kaum noch von Tablets mit Tastaturhülle zu unterscheiden sind. Neben diesem äußerlichen Trend der Formfaktoren entwickelten sich aber auch die Managementschnittstellen kontinuierlich weiter. Damit war der Weg geebnet für die jüngste Generation von Management Suiten: Den Tools für Unified Endpoint Management.
Im Unified Endpoint Management (UEM) werden in nur einer Suite Verwaltungsfunktionen für all diese Geräteformen bereitgestellt. Natürlich gewachsene Suiten bieten dem Administrator damit auch eine zunehmend einheitlichere Sicht auf all seine Geräte. Das macht ihm die Einarbeitung leichter, erspart ihm zusätzliche Spezialtools je Geräteplattform und bietet ihm Transparenz und Automation über alle Endpoints in seiner Umgebung.
Der baramundi Infrastructure Cube zeigt unsere Vision hinter Unified Endpoint Management (UEM): Die einheitliche (unified) Management-Lösung vereint zahlreiche Funktionalitäten zum Management (symbolisiert durch die kleinen Würfelchen) für verschiedenen Endgeräte (Endpoints) in einer einzigen Suite mit einheitlicher Bedienung. Diese Suite wächst in drei wesentlichen Dimensionen:
- Plattformen: Neben klassischen Geräteplattformen wie Windows und Macs, kommen mobile Plattformen wie Android und iOS hinzu. Weitere Kandidaten hierfür sind alle vernetzten Geräte.
- Features: Neben der Verteilung und Konfiguration von Betriebssystemen und Anwendungen (Apps) sowie deren Inventarisierung und Aktualisierung kommen Funktionen zum Schwachstellenmanagement und der Absicherung hinzu.
- Betriebsformen: Die ursprünglich ausschließliche Bedienung durch Administratoren kann um Self-Service-Funktionen erweitert werden, um den – dank IT-Consumerization – zunehmend mündigeren Endbenutzer für Routinearbeiten mit einzubinden. Parallel dazu wird der On-Premises Betrieb ergänzt um hybride Betriebsformen, die neue Cloud-Services nutzbar machen.
Ende gut, alles gut - oder wie geht es weiter?
Was wir im letzten Jahrzehnt für klassische Rechner und Mobilgeräte erleben durften, dient gleichzeitig als Inspiration für heute und morgen: Aktuell hält eine Vielzahl und Vielfalt weiterer vernetzter Geräte Einzug in unser Leben: Das Internet of Things (IoT) mit all seinen IoT-Geräten. Oder wenn man in Richtung Produktion bzw. Operational Technology (OT) blickt, so spricht man von Industrie 4.0 und findet dort ebenfalls vernetzte Geräte, sog. IIoT-Geräte (Industrial IoT).
Habe jetzt nur ich ein Déjà-Vu, oder sehen Sie auch die Analogie in der Evolution? Betrachten wir dazu wesentliche Gemeinsamkeiten:
- Zu allen Zeiten und in allen Bereichen haben wir es mit vernetzten Geräten zu tun.
- Der Ruf nach Transparenz und Automation des Managements ist auch überall zu hören.
- Und zu guter Letzt spielt Sicherheit in allen vernetzten Welten eine große Rolle: Security Automation für klassische Geräte, Mobilgeräte und (I)IoT ist ein relevantes Thema, das uns die nächsten Jahre weiter begleiten wird.
Wie weit es zwischen IT und OT zu einer Konvergenz im Management kommt, wird die Zeit zeigen. Fakt ist, dass es in beiden Bereichen sehr ähnliche Herausforderungen, aber auch sehr ähnliche Lösungsansätze gibt, und damit Unified Endpoint Management auch in Zukunft eine tragende Rolle spielen wird: Sowohl in der IT als auch in der OT ist das einfache und einheitliche Management von unterschiedlichsten Geräten verschiedenster Hersteller mit möglichst hoher Automation die zentrale Anforderung. Als UEM-Anbieter freuen wir uns schon jetzt auf diese nächste Evolutionsstufe, die wir gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern gestalten wollen.
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