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KI macht Angriffe auf Unternehmen einfacher – und gefährlicher
Schon seit den Anfangszeiten der IT waren zwei der Hauptrisiken Phishing und Social Engineering. Derartiges Vorgehen – ob es auf Finanzbetrug abzielt, auf Industriespionage oder Sabotage – wird für Cyberkriminelle dank KI nun viel einfacher. Was tun?
Kurz & knapp
- Cyberangriffe durch Phishing und Social Engineering wird durch KI noch leichter.
- Training und Security Awareness sind damit wichtiger denn je.
- Spezialisierte Software kann helfen, um Auffälligkeiten im Netzwerkverkehr zu entdecken.
- Grundlagen nicht vergessen: Absicherung von Schwachstellen und Netzwerk.
Ein Unternehmen in den USA suchte einen Programmierer für sein KI-Team. Es schrieb die Stelle aus, sichtete Bewerbungen und Lebensläufe, führte (Online-)Bewerbungsgespräche, checkte Angaben
und Referenzen, stellte schließlich einen Entwickler ein und schickte diesem einen Firmenrechner.
Doch sobald der neue Mitarbeiter die Workstation erhalten hatte, begann er, dort Malware aufzuspielen. Das Sicherheitsteam bemerkte das und fragte beim Neuzugang an, ob er
Unterstützung brauche – da verschwand der Mann vom Radar. Eine Untersuchung ergab: Der Neuling war ein Industriespion aus Nordkorea. Er hatte die Standardprüfungen vor der
Einstellung ohne Beanstandung durchlaufen, und zwar mittels einer gestohlenen Identität aus den USA und einem per KI manipulierten Portraitfoto. Eine Infiltration konnte gerade noch
gestoppt werden.
Die besondere Pointe an diesem Vorfall: Das Unternehmen ist einer der größten Anbieter von Security-Awareness-Trainings, also von Schulungen, um Mitarbeitende für die Methoden von
Cyberkriminellen zu sensibilisieren. Deshalb sollte diese Geschichte uns allen eine Warnung sein: Wenn die Personalabteilung eines renommierten Security-Awareness-Spezialisten auf
KI-gestützten Betrug hereinfällt, dann kann das jedem anderen Unternehmen auch passieren!
KI ist ein Gamechanger
Schon seit den Anfangszeiten der IT waren zwei der Hauptrisiken Phishing (betrügerische E-Mails oder Messages) und Social Engineering (das Ausnutzen
sozialer Verhaltensweisen wie Höflichkeit, Neugier oder auch der Angst, sich unbeliebt zu machen). So erlangte z.B. der berühmte Hacker Kevin Mitnick Ende der 1970er-Jahre den Quellcode von
DEC (damals einer der wichtigen IT-Ausrüster) – nicht etwa durch aufwendiges Hacking, sondern durch Social Engineering: Er hatte einfach den Systemmanager kontaktiert und
vorgegeben, der Chefentwickler des Betriebssystems zu sein und sein
Passwort vergessen zu haben.
Derartiges Vorgehen – ob es auf Finanzbetrug abzielt, auf Industriespionage oder Sabotage – wird für Cyberkriminelle dank KI nun viel einfacher. Wir alle wissen inzwischen,
wie schnell z.B. ChatGPT Texte verfassen kann – und für eine Phishing-E-Mail braucht eine KI auch nicht länger als für ein Shakespeare-Sonett. ChatGPT-Entwickler OpenAI hat zwar
Hürden gegen Missbrauch eingebaut, doch Angreifern gelingt es, diese regelmäßig zu umgehen: entweder durch geschickt formulierte Anweisungen (Prompts) oder
durch eines der vielen Angebote im Darkweb, die dafür konzipiert sind, Missbrauchsbeschränkungen auszuhebeln.
KI erleichtert Cyberkriminellen ihre Angriffe nicht nur, sondern beschleunigt sie auch. Manches lässt sich sogar automatisieren. Das bedeutet: Kein Unternehmen ist
vor KI-gestützten Phishing- oder Ransomware-Angriffen gefeit. Das Argument „Wir sind als Unternehmen viel zu klein, als dass Cyberkriminelle uns ins Visier nehmen würden“ hat
längst ausgedient. Es ist der schier grenzenlosen Skalierbarkeit von Cloud- und KI-Ressourcen zum Opfer gefallen.
Gleiches gilt auch für die Sprachbarriere. Lange Zeit konnten Unternehmen sich hierzulande zumindest vor dem Großteil gezielter Cybercrime-Operationen sicher wähnen,
nämlich wenn solche Angriffe eine gute Kenntnis der deutschen Sprache voraussetzten. Doch auch hier krempelt KI alles um: Wer DeepL oder Google Translate kennt, der weiß, welch hohes Niveau
KI-gestützte Übersetzungen heute erreichen – und von hier ist es nur ein kleiner Schritt zur KI als Echtzeit-Dolmetscher. Laut einem Bericht des Security-Spezialisten Trend Micro kursieren im Darkweb bereits diverse KI-Werkzeuge, um Aussehen, Stimme und Sprache bei Online-Konferenzen für Betrugszwecke zu fälschen.
Wie können sich Unternehmen schützen?
Was tun? Ein wichtiger erster Schritt ist die oben erwähnte Security Awareness: Es gilt, die Beschäftigten im Unternehmen – nicht zuletzt die Personalabteilung – regelmäßig
darüber aufzuklären, dass Phishing und Social Engineering heute durch KI und Deepfakes eine sprunghaft größere Gefahr darstellen als früher. Neben solchen
Achtsamkeitstrainings sollte es im Unternehmen Richtlinien für die richtige Reaktion sowie Ansprechpartner für Notfälle geben.
Ein paar Tipps an dieser Stelle:
- Erstens haben die Faktenchecker des Medienhauses Deutsche Welle nützliche Anleitungen erstellt, an welchen Indizien man Deepfakes erkennt, hier z.B.Audio Deepfakes .
- Zweitens helfen Security- oder Überwachungslösungen, die das Unternehmensnetzwerk laufend in Hinblick auf Auffälligkeiten im Blick behalten. Eine solche Software hat auch das Security-Team des Unternehmens im Eingangsbeispiel schnell auf die richtige Spur gebracht. Wer nicht die Kompetenz im Hause hat, eine solche Software rund um die Uhr selbst zu betreiben, kann auf Managed-Services-Angebote zurückgreifen.
- Der dritte wichtige Baustein ist ein Unified Endpoint Management (UEM) nach dem Stand der Technik: Unternehmen müssen in der Lage sein, Endgeräte inklusive der Applikationen unter Kontrolle und auf dem neuesten Patch-Stand zu halten – und sie müssen gekaperte oder infizierte Rechner schnell identifizieren und isolieren können.
Heimvorteil für baramundi-Anwender
Hier haben baramundi-Anwender einen Heimvorteil: Unsere Lösungen bieten bewährte Werkzeuge für Softwareverteilung, Patch-Management, Schwachstellenscans sowie – per Kooperation mit DriveLock – Endpoint Security, um Endgeräte kontinuierlich abzusichern. Für den laufenden Durchblick im Netzwerk sorgen die baramundi-Partner Paessler und Macmon mit ihren Überwachungslösungen.
Endgeräte immer im Blick
Und sollte sich doch einmal ein Industriespion ins Unternehmen einschleichen, dann hat das IT-Team den jeweiligen Rechner mittels baramundi schnell vom Netz getrennt und von Grund auf mit neuer Software versehen. Kurz: Wer sein Netzwerk und seine Endgeräte immer im Blick behält, kann besser vermeiden, dass Security-Vorfälle – ob KI-gestützt oder nicht – ins Auge gehen.
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