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Endpoint Management | System Administration

Prognose für 2024: Sonnig und teils bewölkt

15. Februar 2024, Avatar of Armin LeinfelderArmin Leinfelder

„Die weiteren Aussichten: überwiegend sonnig mit vereinzelten Wolken.“ Mit einem Satz dieser Art endet in der Regel der Wetterbericht. Gemeint sind damit die folgenden Tage. Prognosen zur IT-Branche dagegen fußen auf einer deutlich weiter gefassten Perspektive. Und so bezieht sich mein Blick in die Glaskugel des Endpoint-Managements auf das gesamte Jahr 2024. Dank Cloud kommen auch in dieser Prognose einige Wolken vor – aber eben nicht nur.

Kurz & knapp

  • Unternehmen setzen vermehrt auf hybride IT-Strategien, die sowohl Cloud- als auch On-Premises-Lösungen integrieren.
  • Dabei gilt es nicht zuletzt, weiterhin Security-Gesichtspunkte im Blick zu behalten – Stichwort Datenhoheit.
  • Im Endpoint-Management häufen sich die Anwenderwünsche, nach der verstärkten Unterstützung von Linux und der Integration zusätzlicher Geräte. Lokale Discovery für bestimmte Systeme wird jedoch weiterhin relevant bleiben.
  • Ein klares Plus von cloudbasierten Lösungen: Sie fördern den Austausch von Wissen innerhalb von Communities, schaffen Daten für KI-Algorithmen und vernetzen Anwender sowie Partner effizienter.

Blicken wir zunächst auf die aktuelle „Großwetterlage“ der IT. Fachleute vergleichen Unternehmensumgebungen bislang gerne mit mittelalterlichen Festungen: Ein umlaufendes Bollwerk hält Eindringlinge von außen fern, und innerhalb der Burgmauern hat die Unternehmens-IT – idealerweise – alles unter Kontrolle. Doch über dieser Festung sind längst Wolken aufgezogen: Cloud Computing erweist sich heute oft als nützliche Ergänzung. Dazu hat auch beigetragen, dass spätestens seit der Corona-Pandemie viele Beschäftigte nicht mehr innerhalb der „Festungsmauern“ ihrer Arbeit nachgehen, sondern vom Homeoffice aus. Denn manch ein Unternehmen lernte damals zum Beispiel den Wert cloudbasierter Onlinekonferenzen schätzen.

Die Frage nach der Cloud

Partner und Kunden stellen uns immer wieder die Frage, ob baramundi plane, „in die Cloud zu gehen“. Die Antwort: ein klares „Jein“. Das scheint auf den ersten Blick halbherzig und unentschlossen. Es ist hier jedoch, auf eine Silbe gebracht, die Kurzzusammenfassung einer durchdachten Strategie.

Nach jahrelanger Diskussion um die Cloud sind deren Vorteile allgemein bekannt: Unternehmen können ihre Umgebungen per Abonnement einfach einrichten und skalieren sowie standortunabhängig nutzen, ohne Hardware beschaffen zu müssen, und dies mit hoher Verfügbarkeit. Aber auch der IT-Betrieb vor Ort im Unternehmen („on premises“ oder kurz „on prem“) kann mit knallharten Vorteilen punkten: kurze Latenzen (wichtig zum Beispiel bei der Maschinen- und Anlagensteuerung in der Industrie), zudem die uneingeschränkte Hoheit über die Systeme und Daten. Dies erspart den Verantwortlichen Sorgen um Datenschutz und Compliance, die bei der Herausgabe von Daten an Dritte wie etwa die US-amerikanischen Cloudgrößen immer wieder für Diskussionen sorgen. Ganz abgesehen davon kann Cloudnutzung auch das Budget ordentlich belasten – Aufgaben auszulagern kostet eben.

Ein weiterer Punkt, der nicht ganz so gern diskutiert wird, spricht für den lokalen IT-Betrieb: Das Geschäft vieler Unternehmen hängt nach wie vor an teils aufwendig angepassten Bestandssystemen, und diese lassen nicht so einfach in die Cloud migrieren. Die Konsequenz ist eine hybride IT-Welt: Einerseits hegt und pflegt ein Unternehmen seine – oft geschäftskritischen – Legacy-Systeme, andererseits setzt es insbesondere für die Unterstützung neuer Prozesse und Services gern auf die Cloud. Also: vereinzelte Wolken ja, geschlossene Wolkendecke nein.

Diesen Weg hybrider IT hat auch baramundi längst eingeschlagen. Schon seit wir Mobilgeräte unterstützen (also seit 2012) und unsere Windows Client- zur Unified Endpoint Management Lösung (UEM) erweitert haben, setzen wir auf die Einbindung von Onlineservices wie zum Beispiel des Push Notification Service. Seither hat bei baramundi die „Bewölkung“ stetig zugenommen. Unsere Kunden nutzen die Cloud heute mit dem Management-Tool Argus Cockpit ebenso wie mit dem baramundi Ticketing System powered by Omninet. Zuletzt kamen Argus Experience und Remote Desk als Cloud-Module hinzu.

Hybrides Unified Endpoint Management

Dieses Jahr wird die Frage einer sinnvollen Balance zwischen Cloud- und On-prem-Nutzung die IT-Branche weiter umtreiben. Auch baramundi steht 2024 vor der Aufgabe, seine Hybridstrategie konsequent und vor allem an den Bedürfnissen der Anwenderschaft ausgerichtet weiterzuführen.

Ein Beispiel: Unsere Anwender wünschen sich, dass wir uns verstärkt dem Thema Linux widmen und zusätzliche Geräte unterstützen, insbesondere mit Blick auf die Industrie. Für Industriekunden aber ist wie erwähnt vor allem die lokale Discovery, Inventarisierung und Verwaltung ihrer Systeme und Anlagen relevant. Das Management sensibler industrieller (oder „OT“-) Umgebungen erfolgt wohlweislich on prem, und das wird auf absehbare Zeit auch so bleiben.

Gleichzeitig aber wird es uns bei baramundi dieses Jahr beschäftigen, wie wir parallel zur Stärkung unserer On-prem-Angebote unsere Cloud-Services am sinnvollsten ausbauen können. Schließlich haben auf Azure entwickelte Dienste wie Argus Experience den Charme, dass man sie cloudtypisch leicht zur Verfügung stellen und nutzen kann. Zudem wollen und müssen wir im Sinne eines umfassenden Unified Endpoint Managements stets für neue, cloudgestützte Technologien offen sein, sei es für AppStores und Paketmanager-Services, sei es für Funktionen auf Betriebssystemebene.

Mehr Sicherheit, mehr Effizienz

In Zeiten von Ransomware und Co. steht dabei stets eine dunkle Gewitterwolke im Raum: die Frage der Security. Hier sollten UEM und Security-Management nicht wie Hoch- und Tiefdruckgebiete aufeinanderprallen, sondern zugunsten optimaler Sicherheit ineinandergreifen. Schnittstellen zu externen (Cloud-)Services ebnen den Weg für Schwachstellenscans, Patch-Management und weitere Security-Funktionen vom gemeinsamen Interface aus. Ziel muss es sein, dem Admin-Team den schnellen Überblick zu verschaffen und die Arbeit zu erleichtern – allein dadurch steigt schon das Sicherheitsniveau im Unternehmen.

Zu guter Letzt ist es mir ein Anliegen, den Community-Gedanken weiter zu stärken. Auch dafür ist die Cloud der passende Ansatz. Denn mit ihrer Hilfe lassen sich Daten aus der Community zusammenführen und für alle Beteiligten effizient nutzbar machen. Ob es wie bei Wikipedia um geteiltes Wissen geht oder darum, eine Datenbasis für KI-Algorithmen zu schaffen: Cloudbasierte Umgebungen sind heute der Nährboden, auf dem Wissen wächst und gedeiht. Dieses einfache und skalierbare Teilen von Wissen – von Best Practices, Skripten, Erfahrungen etc. – möchten wir unserer UEM-Community ermöglichen. Hier hoffe ich natürlich auf viele Anregungen von Anwender- und Partnerseite – vernetzen Sie sich gerne mit mir auf LinkedIn.

Blicken wir von der Glaskugel wieder auf, so bleibt festzuhalten: Die Zukunft ist hybrid. Die UEM-Welt zeigt sich bunt und bietet damit vielerlei Anlass zum Austausch. 2024 können baramundi-Kunden mit vielen Sonnenstrahlen rechnen, denn eine geschlossene Wolkendecke droht nicht am Horizont. Und das sind doch – ob nun mit Blick auf das Wetter oder auf das Endpoint-Management – sehr gute Aussichten.

 

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