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Zug um Zug: Wie gelingt ein erfolgreiches IT-Audit?
Die IT-Infrastruktur eines Unternehmens ist wie ein komplexes Schachspiel. Jede Veränderung wirkt sich auf den gesamten Spielverlauf aus. Regelmäßige IT-Audits heben die IT-Fachkraft dann in die Vogelperspektive, um wieder das gesamte Spielbrett zu sehen. Als präzise Momentaufnahme des aktuellen Ist-Zustands ermöglichen sie eine umfassende Überprüfung der gesamten IT-Infrastruktur. Am Beispiel von Patch Management zeigt sich: Ein Audit ist unverzichtbar dafür, bei der Unternehmenssicherheit nicht schachmatt gesetzt zu werden.
Kurz & knapp
- Regelmäßige IT-Audits sind entscheidend, um Risiken und Schwachstellen in der IT-Infrastruktur zu identifizieren.
- Klare Zielsetzungen sind der Schlüssel für ein erfolgreiches IT-Audit, das verschiedene Aspekte wie Asset-Management, Sicherheit und Compliance umfassen kann.
- Ein Beispiel für ein effektives IT-Audit ist das Patch-Management-Audit, das Richtlinien, Schwachstellen und Kommunikationswege überprüft.
- Der Audit-Bericht fasst die Ergebnisse zusammen und dient als Grundlage für Verbesserungsmaßnahmen.
Durch sorgfältig geplante IT-Audits lassen sich potenzielle Risiken, Schwachstellen und Mängel in den Unternehmenssystemen frühzeitig identifizieren und Unternehmen können feststellen, ob ihre automatisierten Systeme gut funktionieren und ob ihre Assets und Daten genügend geschützt. So laufen sie keine Gefahr, ihr Netzwerk z. B. durch unentdeckte Datenlecks oder veraltete Technologien zu gefährden.
Ein Muss für jedes Audit: klare Zielsetzungen
Die Schwerpunkte von IT-Audits variieren je nach Branche oder aktuellen Business-Herausforderungen. Entweder stehen eher technische Aspekte der eingesetzten IT-Systeme im
Vordergrund, oder auch damit zusammenhängende organisatorische und kaufmännische Fragestellungen werden inkludiert. Die Zielrichtung bestimmt dabei, wie umfangreich ein
IT-Audit durchgeführt werden muss.
Stellt ein Audit-Prozess die allgemeine Sicherheitsfrage in den Fokus, werden für eine umfassende Risikobewertung wirklich alle Abteilungen im Unternehmen einbezogen. Konzentriert sich ein
IT-Audit dagegen nur auf einen einzelnen Aspekt, dann werden vor allem Sicherheit, Genauigkeit und Gültigkeit der damit zusammenhängenden Prozesse überprüft. Damit
Audit-Verantwortliche wirksame Ergebnisse erzielen, müssen sich konsequent klar machen, welche Zielsetzung(en) sie verfolgen.
Weitere Vorteile: effizientere Prozesse, geringere Betriebskosten
IT-Audits haben daneben aber noch weitere Vorteile: Die im Rahmen des Audit-Prozesses gewonnenen Erkenntnisse bieten einen tiefgehenden Einblick in das Unternehmen, seine
Prozesse und Strukturen. Ein Einblick, der für den operativen Betrieb von großem Wert sein und in diesem Ausmaß in der Regel nicht über externe Dritten erlangt werden. Unternehmen
überprüfen mithilfe eines IT-Audit, z. B. ob ihre digitalen Prozesse aktuellen Compliance-Vorschriften entsprechen. Diese befolgte Compliance lässt sich mit der
Audit-Dokumentation auch gegenüber externen Stellen nachweisen.
Mein Kollege Andreas Klare berichtete ja bereits über die Einführung der neuen NIS2-Richtlinien. Nicht zuletzt durch diese und nachfolgende Gesetzgebung werden solche dokumentierten Sicherheitsnachweise in Zukunft noch
wichtiger werden.
Typische Kernbereiche eines IT-Audits
- Prüfen des gesamten IT-Asset-Managements inklusive Dokumentation, Bereitstellung, Wartung und notwendiger Aktualisierungen
- potenzielle Schwachstellen, Bedrohungen und Risiken für das Unternehmensnetzwerk identifizieren
- Compliance sicherstellen (nur als Beispiele: etwa dass Software lizenzgerecht genutzt wird oder Daten DSGVO-konform gesichert sind)
- operative Abläufe verbessern und möglicher Engpässe beseitigen, z. B. beim Datenfluss zwischen Anwendungen
- Geschäftsprozesse übergreifend systematisieren, verbessern und integrieren
- Überprüfen, ob IT-Prozesse und IT-Strategie noch mit den Gesamtzielen des Unternehmens übereinstimmen (Stichwort: digitale Transformation)
- Kosten der geprüften IT-Prozesse reduzieren
Beispiel Patch Management: Systematische Planung für maximalen Audit-Erfolg
Auch nach der Zieldefinition geht es systematisch weiter. Schon im Vorfeld sollte eine transparente Kommunikation alle Beteiligten rechtzeitig über die Details des Audit-Prozesses informieren und sie so auf die Teilnahme vorbereiten. Welche Schritte ein Audit-Prozess umfasst, lässt sich gut anhand eines beispielhaften Patch-Management-Audits veranschaulichen:
- aktuelle Richtlinien und Prozesse überprüfen, die im Unternehmen für das Patch-Management im Einsatz sind
- aktuellen Patch-Status durch Netzwerk-Scans ermitteln
- ungepatchte Schwachstellen und deren Ursachen überprüfen
- Risk-Management-Verfahren, die den Patching-Prozess beeinflussen, analysieren
- Metriken überprüfen, ob sie sich für die Evaluierung der Informationen eignen
- Kommunikationswege der Patch-Management-Verantwortlichen prüfen
- Prozessengstellen identifizieren
- Schriftliches Festhalten aller Ziele des Patch Managements und aller davon möglicherweise betroffenen Vertragsvereinbarungen
Wichtig: Auditergebnisse dokumentieren und analysieren
Wer die gesammelten Informationen so präzise wie möglich dokumentiert, kann sie anschließend optimal analysieren. Wurden anfangs Evaluierungsrichtlinien festgelegt, gilt
es, sie am Ende des Prozesses abermals kritisch zu überprüfen, ob diese mit den anfänglichen Zielsetzungen noch übereinstimmen.
Und das Wichtigste ist natürlich, die aus dem Audit-Prozess gewonnenen Erkenntnisse anschließend auch wirklich schrittweise umzusetzen und zu überwachen. Das kann
beispielsweise durch die Definition neuer oder aktualisierter Richtlinien erfolgen.
Der Audit-Report
Der am Ende jeden IT-Audits zu erstellende Audit-Bericht hält alle Ergebnisse, Empfehlungen, Prioritäten und mögliche Verbesserungen genau fest. Dieser Bericht kann allen relevanten
Stakeholdern zur Verfügung gestellt werden und bildet auch die Grundlage für weitere Maßnahmen. Der Audit-Bericht kann dabei auch als wertvolle Referenz bei neu auftretenden
Problemen dienen oder als externe Nachweis, welche Sicherheitsmaßnahmen das Unternehmen eingeführt hat, um Datenschutzrichtlinien zu erfüllen oder die in NIS2 geforderte notwendige Business Continuity
sicherzustellen.
Mit einem gut geplanten Audit lassen sich nicht nur IT-Prozesse auf ihre Effizienz und Sicherheit hin überprüfen, sondern die Ergebnisse geben auch Hinweise, ob die automatisierten
Workflows auch den Gesamtzielen des Unternehmens entsprechen. Mit IT-Audits lässt sich auch sicherstellen, ob die Sicherheitsmaßnahmen im Unternehmen noch Schritt halten
mit den sich schnell verändernden erforderlichen Sicherheitsregularien.
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